Warum Bitcoin kein Schneeballsystem ist
Bitcoin hat in den letzten Jahren weltweit für Aufsehen gesorgt. Die Kryptowährung hat viele Menschen fasziniert und ist mittlerweile zu einem Bestandteil des globalen Finanzsystems geworden. Doch trotz seiner wachsenden Popularität gibt es immer noch viele Missverständnisse und Vorurteile gegenüber Bitcoin.
Eine häufig geäusserte Kritik ist, dass Bitcoin ein Schneeballsystem sei und damit zwangsläufig zum Scheitern verurteilt ist.
Doch ist das wirklich der Fall? In diesem Artikel wird untersucht, warum Bitcoin kein Schneeballsystem ist und wie es sich von solchen Systemen unterscheidet.
Was ist ein Schneeballsystem?
Ein Schnellballsystem, oder Ponzi-Schema bzw. Pyramidensystem, verspricht grosse Gewinne bei sehr geringem Risiko. Schneeballsysteme erzielen diese Renditen für ihre früheren Investorinnen und Investoren, indem sie sie mit dem Geld ausbezahlt werden, das sie von späteren Personen sammeln.
Warum ist es auch als Ponzi-Schema bekannt?
Das Ponzi-Schema wurde nach dem Betrüger Charles Ponzi benannt. Ponzi hat diese Art von Betrug zwar nicht erfunden, wurde aber im Jahr 1920 für diese Masche bekannt.
Wer war Charles Ponzi?
Charles Ponzi, der ursprünglich Carlo Ponzi hiess, war ein italienischer Betrüger, der in den Jahren 1919 und 1920 in den USA durch ein Schneeballsystem Millionen von US-Dollar gestohlen hat.
Er verleitete seine Kunden dazu, ihm Geld zu geben, indem er ihnen ein vermeintlich lukratives Arbitrage-Geschäft versprach.
Dabei handelte es sich jedoch um eine Täuschung, da Ponzi die Einlagen seiner Kunden nicht für das versprochene Geschäft nutzte, sondern sie stattdessen zur Auszahlung von Zinsen an frühere Investoren verwendete, um den Anschein zu erwecken, dass das Geschäft funktioniert.
Ziel von Schneeballsystemen
Das Ziel von Schneeballsystemen ist es, dass man versucht, so viele neue Personen wir möglich zu gewinnen, um die vorherigen Personen auszuzahlen. Diese Systeme brechen zusammen, wenn es keine neuen Investorinnen und Investoren mehr gibt, die das Geld einbringen.
Schneeballsysteme sind ein Geschäftsmodell
Als Geschäftsmodell benötigt ein solches System eine stetig wachsende Anzahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmer, um zu funktionieren. Bei klassischen Schneeballsystemen werden nicht vorhandene oder überteuerte Produkte an Personen verkauft.
Bei einem Schneeballsystemen gibt es immer ein Unternehmen. Das Unternehmen rekrutiert Personen, um neue Teilnehmende zu werben. Die Vergütung des Gehalts ist grundsätzlich an die Anwerbung und nicht an den Verkauf des eigentlichen Produkts gebunden.
Bei einem Schneeballsystem tragen die Verkäuferinnen und Verkäufer das Risiko und nicht das Unternehmen selber. Das Ganze scheitert daran, dass eine ausreichende Nachfrage nach dem Produkt nicht mehr besteht.
Wieso Bitcoin kein Schneeballsystem ist
Es gibt keine Gruppe von Leuten hinter Bitcoin, die versuchen, neue Personen in das System zu holen, um frühere Investorinnen und Investoren auszuzahlen.
Es wird kein Produkt verkauft, das im Überfluss vorhanden ist und bei dem die Vergütung direkt an die Anwerbung neuer Personen gebunden ist. Kurz gesagt: Bitcoin ist kein Geschäftsmodell.
Bitcoin ist ein Vermögenswert
Bitcoin erfüllt die Definition eines Schneeballsystems ebenso wenig wie Gold und andere Vermögenswerte wie Aktien, Anleihen, gewisse Weine oder Gemälde.
Diese Güter verfügen nicht nur über die monetären Eigenschaften eines Wertaufbewahrungsmittels, sondern haben auch einen bestimmten Nutzen oder sind aufgrund ihrer Knappheit als Sammelobjekt beliebt.
Bitcoin stellt ein globales dezentrales monetäres Netzwerk bereit, dass das Double-Spending-Problem löst und dabei ohne eine zentrale Institution, Drittparteien, Mittelsmänner und Vertrauen auskommt.
Zudem ist Bitcoin absolut knapp, was eine gute Eigenschaft darstellt für einen langfristigen Wertaufbewahrungsmittel. Dies kann man Vergleichen mit seltenen Ressourcen bzw. Güter wie Gold, Diamanten, gewisse Gemälde, Whiskeys oder Oldtimer.
Bitcoin ist Geld
Bitcoin ist ebenfalls Geld, wie der US-Dollar, Euro oder Schweizer Franken. Im Gegensatz zu staatlichen Fiatwährungen besitzt Bitcoin eine physikalische Knappheit und ist nicht kredit- bzw. schuldenbasiert.
Der Wert von Bitcoin steigt in Abhängigkeit von der Akzeptanz, und die Akzeptanz nimmt zu, weil die monetären Eigenschaften von Bitcoin der Währungskonkurrenz überlegen sind.
Bitcoin hat ein festes Angebot. Die Inflation ist mathematisch vorhersehbar und nicht willkürlich manipulierbar. Die «Geldpolitik» wird nur durch einen gemeinsamen Konsens der Netzwerkteilnehmerinnen und -teilnehmer geregelt und durchgesetzt.
> Erfahre mehr über Geld und was es für verschiedene Arten es gibt.
Fazit
Die Behauptung, dass Bitcoin ein Schneeballsystem sei, ist falsch und unzutreffend.
Ein Schneeballsystem basiert auf der Idee, dass neue Personen in ein Unternehmen oder ein Konzept einsteigen und ihre Einlagen nutzen, um die Einlagen früherer Personen zu bezahlen. Dies führt zu einem Wachstum des Systems, bis es keine neuen Personen mehr gibt und das System kollabiert.
Im Gegensatz dazu beruht Bitcoin auf einer dezentralen Technologie, die eine sichere und transparente Aufzeichnung aller Transaktionen ermöglicht. Es gibt keine zentrale Autorität, die kontrolliert, wie Bitcoin ausgegeben werden, und es gibt keine Möglichkeit, dass frühere Personen ihre Einlagen nutzen, um die Einlagen neuerer Personen zu bezahlen.
Stattdessen werden Bitcoin durch einen Prozess namens «Mining» erzeugt. Vergleichbar mit Mining bei physischen Rohstoffen bzw. Metallen, wie Gold, Silber oder Kupfer.
Insgesamt kann man sagen, dass Bitcoin eine dezentralen Technologie ist, die auf einem soliden Konzept beruht und nicht als Schneeballsystem bezeichnet werden sollte.
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