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Claudio Koller · 16.3.2023

Bitcoin ist antifragtil

Antifragilität ist ein Konzept, welches von Nassim Nicholas Taleb in seinem Buch «Antifragilität» geprägt wurde. Es bezeichnet die Fähigkeit eines Systems oder eines Objekts, aus unerwarteten Ereignissen oder Schwankungen Nutzen zu ziehen, anstatt davon beeinträchtigt zu werden. Anders als bei Robustheit oder Resilienz geht es nicht darum, Schäden zu vermeiden oder zu überwinden, sondern aktiv von Veränderungen zu profitieren und sich weiterzuentwickeln.

Bitcoin hat keinen Angriffspunkt

Bitcoin zeichnet sich durch seine dezentrale Struktur aus, die ihn robust gegenüber Angriffen und Manipulationen macht. Im Gegensatz zu traditionellen Währungen gibt es bei Bitcoin keinen zentralen Angriffspunkt, auch bekannt als «Single Point of Failure».

Das bedeutet, dass niemand das Netzwerk kontrolliert oder Änderungen durchsetzen kann, da es keine Anführer, CEOs, Vorstände oder Aktionäre gibt.

Stattdessen ist das Netzwerk auf jeder Ebene dezentralisiert und wird von den Nutzerinnen und Nutzer selbst gesteuert. Obwohl es viele Versuche gab, Bitcoin zu vernichten, haben diese Fehlschläge das Netzwerk nur gestärkt und seine Unabhängigkeit und Sicherheit weiter untermauert

Antifragilität ist mehr als Resilienz oder Robustheit. Das Resiliente widersteht Erschütterungen und bleibt gleich; das antifragile wird besser.

Nassim Taleb

Bitcoin profitiert von Angriffen

Bitcoin ist ständig Angriffen ausgesetzt, hat sich aber bisher als immun gegen jede Art von Attacke erwiesen. Diese Angriffe haben der gesamten Bitcoin-Community geholfen, Schwachstellen im System zu identifizieren und zu beheben.

Dadurch hat Bitcoin seine Widerstandsfähigkeit weiter gestärkt und gilt als antifragil. Das bedeutet, dass Bitcoin nicht nur widerstandsfähig gegenüber Angriffen ist, sondern sogar von ihnen profitieren kann, indem es seine Schwachstellen aufdeckt und beseitigt, um noch robuster zu werden.

Bitcoin wird immer noch stärker. Es ist ein System, das unter einer konstanten Denial-of-Service-Attacke steht, das vierundzwanzig Stunden pro Tag im Internet von Hackern, Agenten und anderen Systemen angegriffen wird.

Andreas Antonopoulos

Dezentralität fördert Innovation

Eine verteilte Architektur, wie sie bei Bitcoin angewendet wird, reduziert die Angriffsfläche des Netzwerks, indem zentrale Schwachstellen eliminiert werden. Durch den dezentralen und erlaubnisfreien Zustand von Bitcoin werden einzelne Fehlerquellen beseitigt, was wiederum Innovationen vorantreibt.

Jeder, der am Netzwerk teilnehmen möchte, kann dies tun, was zu einer breiteren Beteiligung und damit zu einem grösseren Pool an Know-how führt. Bitcoin schliesst somit niemanden aus, sondern zieht Interessierte und Fachleute auf allen Ebenen in das Bitcoin-Ökosystem.

Die kontinuierliche Weiterentwicklung und Anpassung von Bitcoin erfolgt auf Grundlage von Feedback und Verbesserungsvorschlägen der Nutzerinnen und Nutzer, was die Stärke und Zuverlässigkeit des Netzwerks weiter erhöht.

Bei Bitcoin müssen Sie niemanden fragen, ob Sie ein neues Finanzinstrument, ein neues Zahlungssystem oder ein neuer Service erfinden dürfen. Sie können es einfach machen.

Andreas Antonopoulos

Bitcoin wird von Tag zu Tag widerstandsfähiger

In den zwölf Jahren seit seiner Gründung ist Bitcoin in vielerlei Hinsicht widerstandsfähiger geworden. In den Anfangsjahren hatte Bitcoin eine zentrale Führungsfigur, was eine der wenigen Schwachstellen darstellte. Doch im Laufe der Zeit übergab Satoshi Nakamoto, der Schöpfer von Bitcoin, die Kontrolle über das Projekt an die Community. Seitdem hat sich der Trend zur Dezentralisierung fortgesetzt.

Heute besteht das Bitcoin-Netzwerk aus Zehntausenden von Knotenpunkten (Full Nodes) und einer steigenden Anzahl von Minern, die global verteilt sind und das Netzwerk schützen. Aber vor allem weil viele Personen, die Bitcoin aktiv brauchen, und die Infrastruktur ausserhalb von Bitcoin auf Vordermann bringen.

Dadurch wird die Sicherheit des Netzwerks erhöht und die Wahrscheinlichkeit von Angriffen oder Manipulationen reduziert.

Attacken des Systems zwingen netzwerkbasierte Systeme, dass sie sich anpassen, weiterentwickeln und noch widerstandsfähiger werden müssen.

Andreas Antonopoulos

Technologischer Fortschritt bei Bitcoin

Bitcoin hat sich nicht nur in Bezug auf seine Dezentralisierung und Sicherheit verbessert, sondern auch im technologischen Bereich. Es wurden Lösungen zur Skalierung und zum Schutz der Privatsphäre entwickelt, die das Netzwerk noch leistungsfähiger machen.

Im Laufe der Zeit wurden auch Bugs im Code entdeckt und behoben, was zur Stabilität des Netzwerks beigetragen hat.

Darüber hinaus gewinnt Bitcoin eine stetig wachsende Anzahl von Entwicklerinnen und Entwickler, Unternehmen sowie Investorinnen und Investoren, die das Netzwerk mit ihrem Know-how und Kapital unterstützen.

Dadurch wird die Innovationskraft von Bitcoin weiter gestärkt, was zu neuen Anwendungen und Verbesserungen führt. Insgesamt hat sich Bitcoin in den vergangenen Jahren als ein robustes und zukunftsfähiges Netzwerk erwiesen, das weiterhin wächst und sich stetig entwickelt.

Soziale und politische Widerstände gegen Bitcoin

Bitcoin hat in seiner Geschichte viele soziale und politische Widerstände überstanden, wie zum Beispiel die Schliessung der Darknet-Seite Silk Road durch die US-Regierung im Jahr 2013 oder der Zusammenbruch der damals grössten Bitcoin-Börse Mt. Gox im Jahr 2014.

Trotz dieser Ereignisse hat Bitcoin nicht nur überlebt, sondern auch an Aufmerksamkeit in den Medien gewonnen. Diese Ereignisse haben gezeigt, dass Bitcoin widerstandsfähig gegen externe Störungen ist und sich als ein robustes und antifragiles Netzwerk erwiesen hat.

Immer wenn Regierungen versucht haben, Bitcoin zu verbieten oder einzuschränken, hat das Netzwerk unbeirrt weiter funktioniert. Sowohl China als auch Indien haben wesentliche Massnahmen ergriffen, um die Verbreitung von Bitcoin zu stoppen, doch trotzdem wird das Netzwerk weiterhin erfolgreich genutzt.

Die staatliche Regulierung in China wurde in den letzten Jahren zunehmend restriktiver, was dazu geführt hat, dass sich die Miner nach stabileren Rechtssystemen umsehen. Die geografische Verteilung der Miner hat sich dadurch verändert und Bitcoin wurde noch dezentraler, da sie nun in verschiedenen Ländern tätig sind und das Netzwerk schützen.

Diese Massnahmen waren letztlich erfolglos, da die Menschen weiterhin Wege gefunden haben, auf Bitcoin zuzugreifen. Diese Ereignisse haben Bitcoin jedoch weiter gestärkt und dazu beigetragen, dass es sich als widerstandsfähiges und antifragiles Netzwerk erwiesen hat.

Jeder Tag, an dem Bitcoin nicht aufgrund rechtlicher oder technischer Probleme zusammenbricht, bringt neue Informationen auf den Markt. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit für den eventuellen Erfolg von Bitcoin und rechtfertigt einen höheren Preis.

Hal Finney, 2011

Fazit

Die Antifragilität von Bitcoin wird oft als eine der grössten Stärken der digitalen Währung hervorgehoben. Durch seine dezentrale und verteilte Struktur ist Bitcoin nicht den gleichen Risiken und Schwachstellen ausgesetzt wie traditionelle zentralisierte Systeme.

Dadurch hat Bitcoin ein höheres Mass an Widerstandsfähigkeit und ist weniger anfällig für externe Schocks oder Störungen, die das System zum Versagen bringen könnten.

Die Antifragilität von Bitcoin hat dazu beigetragen, dass es sich als ein äusserst robustes und zuverlässiges Netzwerk erwiesen hat, das von einem breiten Spektrum an Nutzerinnen und Nutzer auf der ganzen Welt genutzt wird.

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